Amnesie
Jacqueline war, auf dem Weg nach Hause, über eine abgelegene Landstraße gefahren. Sie war erst 21, aber übernahm alle wichtigen Aufträge ihrer Firma. Dafür musste sie oft weg, doch es machte ihr nichts aus, sie hatte keine Familie und nur wenige Freunde, weil sie vor drei Jahren einen Unfall hatte und sich seit dem an nichts was davor war erinnern kann. Regen prasselte laut gegen den Wagen, die Scheibenwischer bewegten sich unaufhörlich, aber trotzdem konnte sie in der tiefschwarzen Nacht kaum etwas erkennen. Die Scheinwerfer leuchteten schwach auf den schlammigen Boden, die Reifen fuhren sich immer fester in den Boden. Das Radio funktionierte hier nicht. Ihre Augen waren müde, und sie hatte große Mühe sie offen zu halten. Doch mit einem Mal entwich ihr ein Schrei. Etwas lag auf der Straße, es war eine Frau, mit aller Kraft trat sie auf die Bremse, doch der durchnässte Boden lies sie schlittern. Kurz vor der Gestalt kam sie zum halt. Sie riss die Autotür auf und stieg aus, Motor und Scheinwerfer hatte sie angelassen, denn sonst hätte sie in der Dunkelheit nichts erkennen können. Ihre Schuhe klebten im Schlamm und sie stapfte auf die Frau zu, schon nach wenigen Sekunden war sie bis auf die Knochen nass. Die Frau hatte die Augen geschlossen und blutete am Kopf, sowie an Armen und Beinen. Auch sie war durchnässt. Jacqueline betrachtete sie genau und beschloss dann, die Bewusstlose ins Krankenhaus zu bringen. Normalerweise hätte sie einen Krankenwagen gerufen, aber sie hatte kein Telefon und im Umkreis von mindestens einem Kilometer lebte keine Menschenseele.
Nachdem sie die Frau, die in ihrem Alter sein musste, vorsichtig auf den Rücksitz gelegt hatte, setzte sich wieder hinters Steuer und fuhr los. Der Regen hatte noch immer nicht nachgelassen, als sie eine halbe Stunde später vor einem Krankenhaus hielt. Da sie die Frau nun trug, ließ sie das Auto aufgeschlossen und rannte durch die automatischen Schiebetüren. Sofort kam eine Schwester, die zuvor noch hinter dem Empfangsschalter gesessen hatte, auf sie zu gerannt und fragte, was denn passiert sei. Doch Jacqueline brachte keinen Ton über die Lippen, ein Kloß saß in ihrem Hals und hinderte sie am Sprechen. Doch das brauchte sie gar nicht.
Die Frau wurde in den OP gebracht, sie selbst bekam Kaffee und eine Decke, welche grau und kratzig war, was sie jedoch nicht sonderlich merkte. Um sie herum herrschte Trubel, sie nahm es nicht war, sondern starrte nur ins Leere. Sie erwachte erst aus ihrer Trance, als der Arzt, der die Frau operierte, auf sie zukam und sie ansprach: „Der Frau geht es wieder gut, wir haben bei ihr einen Ausweis gefunden, ihr Name ist Tracy Kopperman. Ihr Zustand ist stabil, sie hat zwar eine leichte Gehirnerschütterung und ihre Beine sind leider beide gebrochen, ob sie innere Blutungen hat konnten wir bedauerlicher Weise noch nicht feststellen, aber die Ergebnisse werden wir bald erfahren. Sie befindet sich im Aufwachzimmer und von ihnen würde ich gerne wissen, was vorgefallen ist.“
Ein greller Blitz zuckte vor ihren Augen und ihr Kopf begann zu Schmerzen, sie kannte den Namen dieser Frau, doch woher? War sie vor ihrem Unfall eine Bekannte von Tracy gewesen? War das möglich? Würde sie endlich einen Hinweis auf ihre Vergangenheit bekommen? Der Arzt wiederholte seine Frage zweimal und erst jetzt antwortete sie ihm: „Ich weiß nicht genau was passiert ist. Ich war mit dem Auto auf dem Weg nach Hause und habe sie auf der Straße liegen sehen, dann habe ich sie hierher gebracht.“ Sie verstummte wieder und blickte in ihren dampfenden Kaffee, es war schon die dritte Tasse, doch sie war immer noch schläfrig, sogar mehr als zuvor. Was war das nur für ein Gefühl von Vertrautheit, wenn sie sich neben dem Krankenbett von Tracy niederließ. Nur wenn sie sich erneut Kaffee holte wich sie von ihrer Seite. Jacqueline konnte es nicht abwarten, sie zu fragen, ob sie sie kannte.
Später verließ sie das Krankenhaus für ein, zwei Stunden, um etwas von zu Hause zu holen. Doch als sie wiederkam, war Tracy nicht mehr in ihrem Bett. Es sah aus, als hätte nie jemand darin gelegen. Jacqueline ging zum Empfang und fragte nach der Zimmernummer von Tracy Kopperman. Aber ihr wurde gesagt, dass es eine solche Frau in diesem Krankenhaus nicht gab. „Aber ich habe sie doch gestern Nacht hierher gebracht, ich war nur für ein oder zwei Stunden weg. Wo ist Doktor Heinzler?“ Doch diese Frage war überflüssig, denn sie erahnte die Antwort schon: „Es gibt hier keinen Doktor Heinzler.“
Ihr Herz raste und pochte in ihrem Kopf, ihr Hals war trocken und sie drehte sich wortlos um. Der Regen hatte aufgehört und sie ging nach draußen, es war 4°°Uhr morgens. Dann erstarrte sie, auf der gegenüberliegenden Straßenseite sah sie, von den Laternen beleuchtet, Tracy Kopperman.
Ihr Blick war starr und unheimlich, sie winkte Jacqueline und bedeutete ihr, dass sie ihr folgen sollte. Sie lief ihr durch einen finsteren Wald hinterher und landete auf einem Friedhof, vor einem Grabstein sah sie Tracy stehen, doch mit einem Mal war sie verschwunden. Langsam ging Jacqueline darauf zu und las die Inschrift:
`Hier ruht Tracy Kopperman, die bei einem Autounfall mit ihrer besten Freundin ums Leben kam.
19.5.19** - 22.3.19**`
Wieder zuckten Blitze vor ihrem Auge und ihre Erinnerung kehrte zurück, sie wusste wieder was 3 Jahre zuvor geschehen war:
„Hey, Jacky fahr nicht so schnell, es regnet und ich hab keinen Bock auf einen Unfall.“
„Mach nicht so ein Theater. Ich pass schon auf.“
Die 18-jährige Jacqueline Biber, auch Jacky genannt, hatte gerade ihren Führerschein gemacht und nutzte nun jede Gelegenheit, um Auto zu fahren. Ihre Freundin Tracy fand es für gewöhnlich lustig, wenn sie mit ihr rum fuhr, doch heute war es stürmisch. Die Straße war nass und glatt, außerdem fuhren sie verdammt nah an einem Abgrund entlang. sie waren weit von ihrem Weg abgekommen und schon Meilen weit weg von zu Hause, in dieser Gegend kannte sie niemand und das war auch ganz gut so.
Jacky nahm es gelassener als ihre beste Freundin. Auf der anderen Seite des Autos sah man ein Wald, es war stockfinster, und man konnte nichts erkennen, doch als Tracy noch wie gebannt aus dem Fenster in den Wald starrte, weil sie das Gefühl hatte, jemanden zu sehen, der sie beobachtete, durchfuhr sie ein Ruck und sie wurde gegen die Tür geworfen. Sie hatte sich nicht angeschnallt und ihr Kopf prallte gegen die Scheibe, die in Tausend Scherben zerbarst. Blut lief über ihr Gesicht und sie schloss die Augen. Ein weiterer Ruck durchfuhr sie und die Autotür sprang auf. Ihr lebloser Körper wurde auf die Straße geschleudert. Jacky saß noch in den schleudernden Wagen, der plötzlich über dem Abhang hing. Sie verlor das Bewusstsein und erwachte erst wieder, als sie von einem Feuerwehrmann aus dem Auto gezogen worden war und sie gefragt wurde, wie es ihr ginge. Sie gab keine Antwort, denn eine andere Frage quälte sie. Sie wusste nichts mehr über das, was vor ihrem Unfall passiert war. Alles was ihr einfiel, war der Name Jacqueline. Ihre ganzen Sachen, die ihr darauf vielleicht einen Hinweis hätten geben können, lagen noch in dem Auto, das vor wenigen Minuten in die Tiefe gestürzt war. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht und wusste nicht, dass ihre beste Freundin Tracy bei diesem Unfall gestorben war.
Nachdem ihre Erinnerung daran zurückgekehrt war, folgten auch die Gesichter und Namen ihrer Familie und alten Freunde, auch an die Stadt, in der sie ursprünglich lebte, erinnerte sie sich wieder.
Nachdem sie die Frau, die in ihrem Alter sein musste, vorsichtig auf den Rücksitz gelegt hatte, setzte sich wieder hinters Steuer und fuhr los. Der Regen hatte noch immer nicht nachgelassen, als sie eine halbe Stunde später vor einem Krankenhaus hielt. Da sie die Frau nun trug, ließ sie das Auto aufgeschlossen und rannte durch die automatischen Schiebetüren. Sofort kam eine Schwester, die zuvor noch hinter dem Empfangsschalter gesessen hatte, auf sie zu gerannt und fragte, was denn passiert sei. Doch Jacqueline brachte keinen Ton über die Lippen, ein Kloß saß in ihrem Hals und hinderte sie am Sprechen. Doch das brauchte sie gar nicht.
Die Frau wurde in den OP gebracht, sie selbst bekam Kaffee und eine Decke, welche grau und kratzig war, was sie jedoch nicht sonderlich merkte. Um sie herum herrschte Trubel, sie nahm es nicht war, sondern starrte nur ins Leere. Sie erwachte erst aus ihrer Trance, als der Arzt, der die Frau operierte, auf sie zukam und sie ansprach: „Der Frau geht es wieder gut, wir haben bei ihr einen Ausweis gefunden, ihr Name ist Tracy Kopperman. Ihr Zustand ist stabil, sie hat zwar eine leichte Gehirnerschütterung und ihre Beine sind leider beide gebrochen, ob sie innere Blutungen hat konnten wir bedauerlicher Weise noch nicht feststellen, aber die Ergebnisse werden wir bald erfahren. Sie befindet sich im Aufwachzimmer und von ihnen würde ich gerne wissen, was vorgefallen ist.“
Ein greller Blitz zuckte vor ihren Augen und ihr Kopf begann zu Schmerzen, sie kannte den Namen dieser Frau, doch woher? War sie vor ihrem Unfall eine Bekannte von Tracy gewesen? War das möglich? Würde sie endlich einen Hinweis auf ihre Vergangenheit bekommen? Der Arzt wiederholte seine Frage zweimal und erst jetzt antwortete sie ihm: „Ich weiß nicht genau was passiert ist. Ich war mit dem Auto auf dem Weg nach Hause und habe sie auf der Straße liegen sehen, dann habe ich sie hierher gebracht.“ Sie verstummte wieder und blickte in ihren dampfenden Kaffee, es war schon die dritte Tasse, doch sie war immer noch schläfrig, sogar mehr als zuvor. Was war das nur für ein Gefühl von Vertrautheit, wenn sie sich neben dem Krankenbett von Tracy niederließ. Nur wenn sie sich erneut Kaffee holte wich sie von ihrer Seite. Jacqueline konnte es nicht abwarten, sie zu fragen, ob sie sie kannte.
Später verließ sie das Krankenhaus für ein, zwei Stunden, um etwas von zu Hause zu holen. Doch als sie wiederkam, war Tracy nicht mehr in ihrem Bett. Es sah aus, als hätte nie jemand darin gelegen. Jacqueline ging zum Empfang und fragte nach der Zimmernummer von Tracy Kopperman. Aber ihr wurde gesagt, dass es eine solche Frau in diesem Krankenhaus nicht gab. „Aber ich habe sie doch gestern Nacht hierher gebracht, ich war nur für ein oder zwei Stunden weg. Wo ist Doktor Heinzler?“ Doch diese Frage war überflüssig, denn sie erahnte die Antwort schon: „Es gibt hier keinen Doktor Heinzler.“
Ihr Herz raste und pochte in ihrem Kopf, ihr Hals war trocken und sie drehte sich wortlos um. Der Regen hatte aufgehört und sie ging nach draußen, es war 4°°Uhr morgens. Dann erstarrte sie, auf der gegenüberliegenden Straßenseite sah sie, von den Laternen beleuchtet, Tracy Kopperman.
Ihr Blick war starr und unheimlich, sie winkte Jacqueline und bedeutete ihr, dass sie ihr folgen sollte. Sie lief ihr durch einen finsteren Wald hinterher und landete auf einem Friedhof, vor einem Grabstein sah sie Tracy stehen, doch mit einem Mal war sie verschwunden. Langsam ging Jacqueline darauf zu und las die Inschrift:
`Hier ruht Tracy Kopperman, die bei einem Autounfall mit ihrer besten Freundin ums Leben kam.
19.5.19** - 22.3.19**`
Wieder zuckten Blitze vor ihrem Auge und ihre Erinnerung kehrte zurück, sie wusste wieder was 3 Jahre zuvor geschehen war:
„Hey, Jacky fahr nicht so schnell, es regnet und ich hab keinen Bock auf einen Unfall.“
„Mach nicht so ein Theater. Ich pass schon auf.“
Die 18-jährige Jacqueline Biber, auch Jacky genannt, hatte gerade ihren Führerschein gemacht und nutzte nun jede Gelegenheit, um Auto zu fahren. Ihre Freundin Tracy fand es für gewöhnlich lustig, wenn sie mit ihr rum fuhr, doch heute war es stürmisch. Die Straße war nass und glatt, außerdem fuhren sie verdammt nah an einem Abgrund entlang. sie waren weit von ihrem Weg abgekommen und schon Meilen weit weg von zu Hause, in dieser Gegend kannte sie niemand und das war auch ganz gut so.
Jacky nahm es gelassener als ihre beste Freundin. Auf der anderen Seite des Autos sah man ein Wald, es war stockfinster, und man konnte nichts erkennen, doch als Tracy noch wie gebannt aus dem Fenster in den Wald starrte, weil sie das Gefühl hatte, jemanden zu sehen, der sie beobachtete, durchfuhr sie ein Ruck und sie wurde gegen die Tür geworfen. Sie hatte sich nicht angeschnallt und ihr Kopf prallte gegen die Scheibe, die in Tausend Scherben zerbarst. Blut lief über ihr Gesicht und sie schloss die Augen. Ein weiterer Ruck durchfuhr sie und die Autotür sprang auf. Ihr lebloser Körper wurde auf die Straße geschleudert. Jacky saß noch in den schleudernden Wagen, der plötzlich über dem Abhang hing. Sie verlor das Bewusstsein und erwachte erst wieder, als sie von einem Feuerwehrmann aus dem Auto gezogen worden war und sie gefragt wurde, wie es ihr ginge. Sie gab keine Antwort, denn eine andere Frage quälte sie. Sie wusste nichts mehr über das, was vor ihrem Unfall passiert war. Alles was ihr einfiel, war der Name Jacqueline. Ihre ganzen Sachen, die ihr darauf vielleicht einen Hinweis hätten geben können, lagen noch in dem Auto, das vor wenigen Minuten in die Tiefe gestürzt war. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht und wusste nicht, dass ihre beste Freundin Tracy bei diesem Unfall gestorben war.
Nachdem ihre Erinnerung daran zurückgekehrt war, folgten auch die Gesichter und Namen ihrer Familie und alten Freunde, auch an die Stadt, in der sie ursprünglich lebte, erinnerte sie sich wieder.
retrolog - 17. Nov, 10:09